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1342. Februar 2. Münsterberg (dat.).

in purificacione virginis gloriose.

Nikolaus [Grotefend, Stammt. IV, 13], Hzg v. Schles. u. Herr in Münsterberg, bek., daß er, da sein Vater, weiland Bolco (II.) [Grotefend, Stammt. IV, 6; er starb am 11. Juni 1341], Hzg v. Münsterberg, das Kloster u. den Konvent des Zisterzienser-Ordens in Henrichowe (Heinrichau) im Münsterberger Distrikt mit besonderer Gunst behandelt u. reichen Geschenken bedacht hat, in dem Wunsch, diesem darin nachzufolgen, zu seines Vaters, seiner Vorfahren u. seinem eigenen Seelenheil u. auf die Bitten des Abtes [Abt Johann III. (1340-1350): cfr. Pfitzner, a. a. O., S. l20 ff] u. Konvents dieses Klosters, sowie um künftige Schädigungen u. falsche Beschuldigungen (calumpnia) derselben zu vermeiden, alle u. jede testamentarischen Schenkungen [Vgl. hierzu besonders die Reg. 5266, Reg. 5762, Reg. 6158, Reg. 6228, Reg. 6250, Reg. 6400 u. Reg. 6451] seines Vaters zu dessen Lebzeiten, seiner Mutter Guta [Grotefend, Stammt. IV, 6 (danach † 1342 März 2, nach Pfitzner, a. a. O., S. 121: 1342, Mai 2)], Herzogin v. Schles. u. Herrin v. Münsterberg, sowie die seiner erlauchten Vorfahren, die diese durch ihre glaubwürdigen Briefe dem Kloster zugewendet haben, u. alle Nutzungen, Früchte, Rechte, Dominialrechte u. das Landgericht (prouinciale iudicium) der Klosterdörfer bestätigt hat, u. zwar Shoninwalde (Schönwalde, Kr. Frankenstein), mit dem dortigen Schulzen u. dessen Roßdienst, den sein Vater, als er noch bei vollen Kräften war, dem Kloster in rechtmäßiger Schenkung unter Lebenden gegeben hatte [Durch die Urkunde vom 25. April 1339 (Reg. 6250)], das Dorf Wisintal (Wiesental, Kr. Münsterberg) [cfr. Reg. 5294, Reg. 5763, Reg. 6158, u. Reg. 6228], 22 Malter in Lypa (Leippe) [S. Urk. v. 21. Febr. 1339 (Reg. 6228)] bei Münsterberg, die Rechte aus den Verkäufen der Roßdienste von villa Bertoldi (Berzdorf, Kr. Münsterberg) [cfr. Reg. 3727 u. Reg. 5303] Crelcow (Krelkau, Kr. Münsterberg) [cfr. Reg. 5267], Necowicz (Neobschütz, Kr. Münsterberg) [cfr. Reg. 2765 u. Reg. 3727], Cezlawicz (Zesselwitz, Kr. Münsterberg) [cfr. Reg. 3727], Grunow (aufgegangen in Willwitz, Kr. Münsterberg) [cfr. Reg. 4697], Wilhelmowicz (Willwitz, Kr. Münsterberg) [cfr. Reg. 4697], u. Scalicz (später Stein gen., das heutige Reumen, Kr. Münsterberg) [cfr. Reg. 5267], die Freiheit des Landgerichts u. daß sie vor das weltliche Gericht nicht gezogen werden können, Freiheit des obersten Gerichtes über Haupt u. Hand (supremi quoque iudicii, quod se ad manus et capitis plexionem extendit) im Kloster Heinrichau [cfr. Reg. 5762] u. in dessen Dörfern Shoninwalde (Schönwalde, Kr. Frankenstein) [cfr. Reg. 5763], Wisintal (Wiesental, Kr. Münsterberg) [cfr. Reg. 5763] u. Bertoldisdorf (Berzdorf, Kr. Münsterberg) [cfr. Reg. 5338] u. allen Wirtschaftshöfen (curiis) d. Kl., nämlich in Antiquo Henrichow (Alt-Heinrichau), Muscowicz (Moschwitz, Kr. Münsterberg), Noua Curia (Neuhof, Kr. Münsterberg), Ruwental (bei Zinkwitz, jetzt zu Alt-Heinrichau gehörig), Cezlawicz (Zesselwitz, Kr. Münsterberg), Cincowicz (Zinkwitz, Kr. Münsterberg), Wilhelmowicz (Willwitz, Kr. Münsterberg), Recshicz (Rätsch, auch Radschütz, Kr.Münsterberg), Scalicz (Reumen, Kr. Münsterberg), Jaworowicz (Raatz, auch Jaworowitz, Kr. Münsterberg), Tasshinberg (Taschenberg, Kr. Münsterberg) u. in den diesen Wirtschaftshöfen anliegenden Dörflein (villulis adiacentibus) [cfr. Reg. 5762], ferner Freiheit vom Münzgelde in den gen. Dörflein, Freiheit der Gärten u. Kretschame daselbst, u. namentlich der Gärten in Wiesental u. Berzdorf, Abgabenfreiheit (de non depactandis) der Schulzen, Mühlen u. Kretschame der Klosterdörfer [cfr. Reg. 5294], die Rechte oder obersten Herrschaftsrechte seiner Vorfahren (de iuribus sine supremis prioritatum dominiis), die die Herzoge an andere Menschen geringeren Standes durch Schenkung, Verkauf oder anderweitige Veräußerung dem Kloster nicht entfremden sollen, den ungeschmälerten Besitz der Klosterwaldungen (de siluis seu lignis claustri non succidendis [cfr. Reg. 5297], sowie alle Legate, Testamente, Schenkungen, Zinse u. Käufe, die urkundlich durch die Testatoren, Schenkenden u. Verkäufer belegt sind, u. alle sonstigen beweisbaren Rechte des Klosters. Die vorstehende Bestätigungsurkunde soll - so oft sie vorgewiesen wird - in oder außerhalb des Gerichts vor dem Herzog u. dessen Nachfolgern, wie vor den hzgl. Beamten u. Richtern die gleiche Kraft wie die Vorweisung aller Originalurkunden besitzen.

Z.: Die Edlen Herr Heynaczhco v. Richenbach (Reichenbach), Witco Boemus (d. Böhme) [Johannes Witko, Sohn eines böhmischen Ritters (s. Urk. v. 9. Aug. 1341. [Reg. 6647] Anm. 2); die Urkundenausfertigung B (s. oben) hat Witego], Ramuold Stosschowicz [In Urkundenausfertigung B "Sthossowicz"] (Stosch), Cunad v. Risin [Ebenda "Rysen"; Cunad v. Rysen sonst in Urkunden des Bresl. Landeshauptmanns (cfr. Reg. 5608, Reg. 5610, Reg. 5655)], Nicolaus Canis (Hund) u. Cunczco v. Sifridi villa (Seifersdorf), hzgl. Vasallen, sowie Herr Johann v. Alta Muta (Hohenmauth. i. Böhmen), Kanonikus der Kirche z. heil. Kreuz bei Breslau, Protonotar des hzgl. Hofes [= Joh. v. Neumarkt, vgl. über ihn E. Schieche i. d. Zeitschr. d. Ver. f. Gesch. Schles. Bd. 61 1927), S. 358 ff., u. J. Klapper, Mitt. der Schles. Gesellsch. für Volkskunde Bd XXVII (1927), S. 148 ff. u. im Schles. Jahrbuch Bd I (1928)].


Bresl. Diözesanarchiv. Zwei Ausfertigungen (A u. B) unter Heinrichau 1342 Febr. 2. Original-Pergamente mit dem an grünroten Seidenschnüren hängenden Reitersiegel [Abgebildet bei Roehl, Über die Bildnissiegel der schles. Fürsten im 13. u. 14. Jahrh. in Zeitschr. d. Ver. f. Gesch. Schles. Bd. 26, Tafel VIII, Nr. 15] des Ausstellers nebst Adlerrücksiegel. Prunkausfertigung. Abschrift des 14. Jahrhunderts im Bresl. Staatsarch. Rep. 135 D 184 a (Kopialbuch des Klosters Heinrichau), fol. 95-97. Kurz agft bei Pfitzner, Geschichte des Klosters Heinrichau (Bresl. 1846), S. 125 u. Anm. 208 u. 209.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 30, 1925; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1338 - 1342. Herausgegeben von Konrad Wutke und Erich Randt.